Dolmetschjargon
Um die erforderlichen Sprachen bei einer internationalen Konferenz zu beschreiben oder bei Dolmetschenden eine Aussage über den Grad der Beherrschung der jeweiligen Sprachen treffen zu können, bedient man sich bestimmter Begriffe, die hier im Folgenden erläutert werden sollen.
Zu den Begriffen „aktive“ und „passive“ Sprache:
- Eine aktive Sprache bedeutet, dass Dolmetschende diese Sprache sowohl gut verstehen wie auch gut sprechen können. Eine passive Sprache dagegen kann ein Dolmetscher/eine Dolmetscherin nur gut verstehen, wird aber nicht in diese Sprache dolmetschen.
- Eine aktive Sprache auf einer Konferenz sagt aus, dass diese Sprache von Vortragenden, von Podiumsteilnehmenden oder im Saal bei Diskussionsbeiträgen gesprochen wird, eine passive Sprache dagegen wird im Konferenzsaal gar nicht benutzt (z. B. wenn Gäste einer Sprache nur als Zuhörer*innen (z.B. auf einem gedolmetschten Kanal) auftreten, Wortmeldungen in dieser Sprache nicht eingeplant/erlaubt sind).
Zu den Begriffen A-Sprache, B-Sprache und C-Sprache:
- Die A-Sprache eines Dolmetschenden ist seine/ihre Muttersprache. Ist er/sie mehrsprachig aufgewachsen, so hat er/sie in Ausnahmefällen sogar mehrere Muttersprachen. In diese Sprache dolmetscht es sich nach langen Jahren der Berufserfahrung am besten. Die A-Sprache ist eine „aktive“ Sprache (s. o.).
- Bei der B-Sprache handelt es sich um eine Sprache, in der Dolmetschende fast so firm sind wie in ihrer Muttersprache. Demnach können sie diese sowohl bestens verstehen als auch sprechen. Dies ist auch eine „aktive“ Sprache (s. o.).
- Abschließend die C-Sprache: Dolmetschende ist hier in der Lage, diese Sprache bestens zu verstehen und in andere Sprachen wiederzugeben, sie dolmetschen allerdings nicht in diese Sprache. Hier handelt es sich also um eine „passive“ Sprache (s. o.).
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