Flüsterdolmetschen
Bei dem Flüsterdolmetschen (auch Chuchotage, aus dem Französischen: „flüstern“) handelt es sich um eine Spielart des simultanen Dolmetschens, die meist ohne jeglichen Einsatz von Technik oder lediglich mit Hilfe einer mobilen Flüsteranlage erfolgt. Beim Einsatz ohne Technik sitzen Dolmetschende neben ihrem Zuhörer und dolmetschen flüsternd in dessen Ohr. Maximal zwei Zuhörer können hier versorgt werden.
Bei der Variante mit Technik trägt der kleine Kreis an Zuhörern wie bei einer großen Konferenz einen Kinnbügelempfänger, Taschenempfänger oder Empfänger mit Hörschleife. Der Dolmetschende benutzt ein drahtloses Mikrofon, damit die Zuhörenden ihn hören können. Hier steht dem Dolmetscher jedoch keine Mikrofontechnik zur Verfügung, um selber die Referenten gut hören zu können. Er ist daher gezwungen, immer die Nähe des Redenden oder eines Lautsprechers zu suchen.
Anwendungsbeispiel für Flüstern ohne Technik: Bei einer großen mehrsprachigen Konferenz ist lediglich ein Gasthörer aus Argentinien anwesend, der keine Redebeiträge plant und nur dem Inhalt folgen möchte. Aus Kostengründen scheut man hier die Anmietung einer spanischen Kabine. Er bekommt ins Ohr geflüstert.
Anwendungsbeispiel für Flüstern mit Technik: Ein- oder mehrsprachige Führung durch eine geräuschintensive Produktion oder auch sehr kleine Seminare mit disziplinierten Teilnehmern.
Grundsätzlicher Nachteil: Das Flüstern stört die anderen Zuhörenden (die Dolmetscher*innen sitzen ja nicht in einer schalldichten Dolmetschkabine), und Redebeiträge der Zuhörenden können nur konsekutiv (zeitversetzt) gedolmetscht werden.
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