ISO/CD PAS 24019 Simultaneous interpreting delivery platforms
Der Einsatz von Simultandolmetschplattformen ist ein relativ neues Tätigkeitsfeld für Dolmetschende, dass ab 2020 verstärkt umgesetzt wird – vor allem in hybriden oder rein digitalen Eventformaten.
Mit der ISO 24019 sollen Parameter und Bedingungen für die Nutzung dieser Dienste in Umgebungen, in denen sich die Dolmetschenden auch außerhalb des Tagungsraumes befinden, fixiert werden.
Im speziellen soll diese ISO Informationen über grundlegende Anforderungen und Empfehlungen zu Videokonferenz-Plattformen liefern.
Technische Anlagen und Einrichtungen zum Simultandolmetschen sind zudem in den Dokumenten ISO 2603, ISO 4043, ISO 20108 und ISO 20109 beschrieben.
Für bestimmte Einstellungen und Spezialisierungen, wie z.B. mehrsprachiges Konferenzdolmetschen auf Video-Plattformen, gelten zusätzlich spezifische Bestimmungen. Dieses Dokument (ISO PAS) wurde als öffentlich zugängliche Spezifikation vorab entwickelt, bevor eine vollständige internationale Norm für Simultandolmetschplattformen entwickelt wurde.
Es ist wahrscheinlich, dass der Inhalt dieses Dokuments zu gegebener Zeit die Grundlage für eine vollständige ISO-Norm bilden wird.
Kommentar von PCS
In diesem Entwurf geht es um die Techniken zum Distance Interpreting (DI) und Remote Interpreting (RSI). Es wird auf die Definitionen eingegangen und auf den feinen Unterschied innerhalb dieser Umgebung. DI wird schon lange praktiziert, allerdings gibt es keine normativen Festlegungen, was mit welcher Qualität wie genutzt werden soll bzw. kann.
Oder nehme man das RI, das ja auch in der EU (z. B. in Norwegen und England) bereits seit mehr als 15 Jahren angewandt wird. Hier wird auch gerne das dort angewandte konsekutive Videodolmetschen mit simultanem Dolmetschen verwechselt. Genau aus diesen Gründen soll das RSI in dieser Norm noch einmal genauer definiert werden.
Zu guter Letzt soll auch dem RSI durch diese Maßnahmen der untergeordneten Felder DI und RI auf eine Normungsplattform gehoben werden, damit zum einen klar ist, dass die Bereiche sich unterscheiden, und damit die Technologien nicht verwechselt oder durcheinandergeworfen werden. Da das Feld hier eine sehr große Bandbreite hat, also quasi komplett normübergreifend ist, laufen hier nun letztendlich alle Fäden der Vorarbeiten mit den Dolmetschverbänden von AIIC (hier u.a. Klaus Ziegler), VKD/BDÜ, PCS als Technikdienstleister, und allen anderen Gremiumsmitgliedern sowie die anderen Mitgliedsstaaten dieser ISO-Committee zusammen.
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