ISO 20109 – Simultaneous Interpretation – Equipment Requirements
Diese Norm macht Vorgaben für die Technik, die in Dolmetschkabinen und bei Dolmetschanlagen eingesetzt wird. Sie ist Ende 2016 fertiggestellt und wird seitdem von den ersten Konferenztechnik-Herstellern bei der Entwicklung neuer Systeme beachtet, z. B. von Bosch, Shure, Televic und Taiden.
Unter anderem gibt es folgende Verbesserungen: Alle Dolmetschpulte sollen zukünftig mit einer „Hearing Protection“ ausgestattet sein. Zusätzlich muss ein spezielles Bildschirmsymbol am Dolmetschpult angezeigt werden, wenn der betreffende Ausgangssprachkanal außerhalb des Konferenzraums übertragen wird, z. B. über TV-/Radio-/Internet-Streaming, einen Videokonferenz-Link oder als Aufzeichnung. Denn die Verdolmetschung selber ist urheberrechtlich geschützt, eine Übertragung muss also mit den Dolmetschenden abgesprochen sein – und wird so sichtbar gemacht.
Zudem werden in der Norm Vorgaben für mobile Anlagen (PFA) gemacht. In der Norm wird auch explizit darauf hingewiesen, dass diese PFA (= Flüster-Dolmetschanlagen) auf Grund der erschwerten Arbeitsbedingungen für Dolmetschende nur für den beweglichen Einsatz unter bestimmten Bedingungen geeignet sind und keine Dolmetschkabinen ersetzen.
Veranstaltungstechniker*innen zur Betreuung der Konferenztechnik und Regulierung des Tones für die Dolmetschenden ist nun auch zwingend vorgeschrieben.
Generell war es wichtig, die Standards und Normen so festzulegen, dass sie den Anforderungen und Ansprüchen von ortsgebundener als auch mobiler Dolmetschtechnik gleichermaßen gerecht werden. Als Exemplo kann hier die Europäische Kommission herangezogen werden, die entscheidend an den Normen mitgewirkt hat: Die Räumlichkeiten der Kommission sind technisch hervorragend ausgestattet, die Konferenzsysteme laufen vollautomatisch und sind optimal eingepegelt. Es wird dort in einer immer gleichbleibenden, abgeschirmten und perfekt eingemessenen Umgebung gearbeitet. Eine technische Betreuung unmittelbar vor Ort während der Sitzung ist dadurch nicht erforderlich. Anders sieht es natürlich im mobilen Einsatz „in der freien Wirtschaft“ aus: Keine Konferenz gleicht der anderen – die örtlichen Gegebenheiten und technischen Anforderungen sind immer unterschiedlich, so dass die Akustik im jeweiligen Saal in der Regel die Anwesenheit von Audio-Techniker*innen vor Ort zwingend erfordert. Nur so kann gewährleistet werden, dass nicht nur die Teilnehmenden eine gute Sprachverständlichkeit erfahren, sondern dass auch die Dolmetschenden immer einen gut verständlichen Ton auf ihren Kopfhörern haben, die Grundlage für eine professionelle Dolmetschleistung.
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